Digital Workspace für erfolgreiches Mitarbeiter-Recruiting
Christin Pisch, Personalleiterin der JAEMACOM GmbH kennt die aktuelle Herausforderung neue Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen. Die Höhe des Gehalts spielt dabei nicht mehr die einzige Rolle.
Frau Pisch: Welche Rolle spielt heute generell der digitale Arbeitsplatz?
Über den Digitalen Arbeitsplatz wird schon seit einigen Jahren viel geredet. Wir bei der Jaemacom haben dabei beide Sichten. Als Consultinghaus setzen wir uns mit dem Thema fachlich auseinander und stehen unseren Kunden beratend zur Seite. Ich habe die Sicht auf die Bewerber.
Auch, wenn die Bewerber in den Gesprächen nicht explizit nach dem digitalen Arbeitsplatz fragen, ist es ihnen doch sehr wichtig von überall aus arbeiten zu können und zeitlich flexibel auf ihre Arbeitsumgebung zugreifen zu können. Dabei setzen sie den Fokus auf eine moderne, schnelle und performante Technik. Der digitale Arbeitsplatz wird von Seiten der Arbeitnehmer stark nachgefragt, doch viele Unternehmen scheuen die Umstellung.
Ich habe den Eindruck, dass die Umsetzung in vielen Unternehmen sehr bürokratisch ist und zu viel Zeit im Entscheidungsprozess in Anspruch nimmt. Gerade größere Organisationen, wie Behörden sind oft zu träge, um den Schritt Richtung Arbeitsplatz der Zukunft zu gehen. Dabei wird es immer wichtiger, flexibles Arbeiten der Generation Y anzubieten. Denn mit starren Arbeitszeiten, wie wir sie von früher noch kennen, begeistern Sie keine zukünftigen Arbeitnehmer mehr.
Welche konkreten Vorteile schafft der digitale Arbeitsplatz bei den Mitarbeitern?
Den Mitarbeitern ist es wichtig flexibel arbeiten zu können und die Möglichkeit des Homeoffice zu nutzen. Wir bei der Jaemacom haben deren Vorteile schon lange erkannt. Kollegen, die etwas außerhalb wohnen, müssen sich nicht täglich durch den Berufsverkehr quälen. Sie arbeiten einfach von Zuhause aus. Arbeit und Familienleben lassen sich so auch sinnvoll und besser verbinden. Das wissen unsere Kollegen sehr zu schätzen. Damit schaffen wir eine hohe Zufriedenheit. Um diese Freiheiten zu geben, muss natürlich vorausgesetzt werden, dass die Arbeitsumgebung dafür bereitsteht.
Was genau heißt das?
Das heißt, dass die Kollegin oder der Kollege sich mit seinem Mobile Device, wie zum Beispiel Laptop, Tablet und Smartphone schnell zu Hause seinen Arbeitsplatz einrichten kann. Er muss sich einfach und schnell in seiner gewohnten Arbeitsumgebung befindet. Ohne viel Aufwand hat dann jeder Mitarbeiter Zugriff auf alle relevanten Dokumente und Tools. Zusätzlich arbeiten wir mit Collaboration-Tools, wie zum Beispiel Teams und Trello. Damit können mehrere Kollegen gleichzeitig an einem Dokument arbeiten und sich über ihre Aufgaben austauschen. Über Online-Chats werden die Kollegen zu den Meetings dazu geholt und einzelne Arbeitsgruppen nutzen u.a. auch Slack oder WhatsApp für bestimmte Abstimmungsprozesse.
Ist die Umstellung auf den modernen Digital Workspace nicht zeitaufwendig und teuer?
Das könnte man im ersten Moment denken. Aber denken Sie mal umgekehrt. Was würde es kosten mit alten Technologien weiterzuarbeiten? Um als Unternehmen wettbewerbsfähig zu bleiben, können sie nicht stehen bleiben. Sie müssten auf viele Vorteile, wie z.B. der Prozessoptimierung und Flexibilität verzichten. Das alles aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Aber bleiben wir beim Personal. Wir, die Jaemacom, müssen und wollen die nächsten Jahre weiterwachsen. Das gelingt uns nur mit neuen Arbeitskräften. Um beim heutigen Wettbewerb gute Arbeitskräfte zu finden und an unser Unternehmen zu binden, lohnt sich die Investition allemal. Hinzu kommt, dass Sie als Arbeitgeber Arbeitsplätze in den Büros sparen. Konzerne wie Microsoft machen es vor: Für die 1.900 Mitarbeiter gibt es in der Zentrale nur 1.100 Arbeitsplätze.
Lief die Umstellung auf den modernen Arbeitsplatz bei Ihnen reibungslos?
Ich würde gern sagen: Ja. Aber auch wir mussten dazulernen. Das Wichtigste meines Erachtens ist, die Mitarbeiter von Anfang an mitzunehmen. Der Bedarf und die Anforderungen sind doch sehr unterschiedlich. Damit verändert sich natürlich auch die Unternehmenskultur. Es geht also nicht ausschließlich um das Austauschen von Hardware und die Anbindung neuer Software. Homeoffice-Regelungen, flexible Arbeitszeiten und weitere Mitarbeiter-Angebote haben natürlich unsere Unternehmenskultur zum Besseren verändert.
Wie reagieren ihre Mitarbeiter darauf?
Da vieles auch aus Ihrem Wunsch heraus gewachsen ist, haben die Kollegen die Veränderungen sehr positiv angenommen. Das zeigen uns auch unsere aktuellen Umfragen. Schauen Sie gern auf kununu.
Darauf wollen wir uns aber nicht ausruhen. Im Moment planen wir ein Mobilitäts-Konzept, damit wir Fahrten zum Kunden oder nach Hause angenehmer, schneller und umweltbewusster gestalten können.
Was würden Sie anderen Unternehmen empfehlen?
Ich denke, dass kein Unternehmen, welches in der Zukunft erfolgreich sein möchte, um den Digital Workspace herumkommen wird. Man muss nicht alles auf einmal stemmen. Fangen Sie stufenweise an. Auch kleine Veränderungen können den Arbeitsalltag positiv verändern. Und vergessen Sie nicht, Ihre Mitarbeiter zu fragen, was sie sich wünschen und benötigen.